IMMOBILIEN EXPERTEN
GESUNDHEIT
Krankenversicherung gilt europaweit
Immer wieder fragen neue Inselbewohner und Aussteiger dasselbe:“Was mache ich im Krankheitsfall? Wo lasse ich mich beraten und untersuchen?“
Wir baten den Arzt Dr. Jung uns genauer zu erklären, wie die Gesundheitsversorgung in Playa Blanca geregelt ist und worauf man achten muss, um jederzeit gut abgesichert zu sein.
Wie steht es mit der ärztlichen Versorgung in Playa Blanca?
Prinzipiell kann man sagen, dass die Gesundheitsversorgung in Playa Blanca sehr gut ist. Man kann sie vielleicht nicht mit einer europäischen Großstadt vergleichen, wo man an jeder Ecke ein Krankenhaus findet, aber durchaus mit ländlichen Gebieten. Und auch da nähern sich die Standards von Jahr zu Jahr an. Zurzeit gibt es auf der Insel das staatliche Krankenhaus Hospital General sowie zwei private Einrichtungen. Und die Nähe zum Krankenhaus bestimmt die Geschwindigkeit der medizinischen Versorgung im Notfall. Aber das wissen die Menschen, die hier leben. Schließlich haben sie die Ruhe der Insel dem Leben in einer Großstadt vorgezogen. Ärzte mit Erfahrung haben sich auf die Eigenheiten der Insel eingestellt. Ich habe deshalb in meiner Praxis drei Krankenbetten inklusive einem Intensivbett und das notwendige technische Equipment, um meine Patienten bis zum Transport ins Krankenhaus, falls dieser notwendig sein sollte, bestens zu versorgen.
Was muss ich tun, um mich gesundheitsmäßig abzusichern?
Das wichtigste ist, genau wie in jedem anderen Land, sich anhand der ortsüblichen Bedingungen abzusichern. Das ist im Prinzip ganz einfach, da auf den Kanaren die Krankenversicherungen der EU-Länder voll anerkannt werden. Das bedeutet, wer in seinem Heimatland versichert war, ist auch hier versichert. Rentner bekommen die Leistungen aus dem Herkunftsland und Arbeiter und Angestellte, mit einem ordentlichen Arbeitsvertrag, sind automatisch bei der spanischen Krankenversicherung versichert. Leider gibt es aber immer noch Aussteiger, die ohne Gewerbeschein ihre Dienste anbieten und keine Krankenversicherung abgeschlossen haben. Die stehen komplett ohne Versicherung da und dann kann es im Krankheitsfall ganz schnell teuer werden. Zusätzlich zu der gesetzlichen Versicherung gibt es außerdem eine Vielzahl an preiswerten Zusatzversicherungen mit ganz unterschiedlichen Leistungen.
Gibt es ausreichend Fachärzte auf der Insel?
Es gibt immer mehr Spezialisten aus den unterschiedlichsten europäischen Ländern, die sich hier niederlassen. Da die Sprache oft entscheidend ist, kann man den für sich passenden Arzt wählen. Über die öffentliche Krankenversicherung wird dabei ein einfaches System eingehalten. Der Arzt des zuständigen Gesundheitszentrums überweist im Krankheitsfall den Patienten direkt an den richtigen Spezialisten. Wenn man zusätzlich eine entsprechende private Zusatzversicherung abgeschlossen hat, kann man auch privat direkt jeden Spezialisten aufsuchen. Ganz egal, ob auf der Insel oder außerhalb.
Welches sind die häufigsten Krankheitsbilder und worauf muss man achten?
Prinzipiell behandele ich in meiner Praxis die ganze Palette an Krankheiten und Notfällen. Ganz wichtig ist es, sich auf die Klimabedingungen der Insel einzustellen. Der Körper braucht hier viel mehr Flüssigkeit. Wenn keine Vorerkrankungen bestehen, sind mindestens drei Liter Wasser am Tag empfehlenswert. Wenn man seinen Flüssigkeitsbedarf abdeckt, treten inseltypische Krankheitsbilder wie Bronchitis oder Magendarmverstimmungen erst gar nicht auf. Was stark auffällt ist, dass typische Stress- und Alterskrankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall bei Residenten weniger häufig zu finden sind. Diese schweren, und in Mitteleuropa häufigen, Krankheiten sind meist Urlaubern vorbehalten, die versuchen, dem Stress ihrer Arbeit zu entkommen und hier in der Ruhe dann krank werden. Den Residenten geht es in der Regel gut hier.Das hängt mit dem Klima zusammen, mit der Sonne, der sauberen Luft und der kanarischen Ruhe, die sich so schön in dem Wort „tranquilo“ zusammenfassen lässt. Man lebt hier einfach gelassener und ausgeglichener als an vielen anderen Orten. Und durch die hervorragenden und beständigen Temperaturen werden selbst chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Arthritis oder Rheuma, genau wie Haut- und Asthmaerkrankungen, gänzlich besser. Den meisten der von mir betreuten Residenten ging es nirgends so gut wie hier.
Wie rechnen die Ärzte ihre Leistungen ab?
Wie oben schon erwähnt, ist man im Prinzip auch auf den kanarischen Inseln direkt versichert. Hat man seinen Krankenschutz zusätzlich privat abgedeckt, kann man frei seinen Arzt wählen. Man darf dabei nur nicht vergessen, dass die privaten Ärzte hier nach streng marktwirtschaftlichen Regeln arbeiten. Da muss letztendlich jeder selbst entscheiden, welchen Arzt er aufsucht. Wer sich schon im Vorfeld über Preise und Qualifikationen erkundigt, kann im Notfall Überraschungen vorbeugen.
Vielen Dank für die Informationen, Doktor Jung.